Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde,
wir haben es geschafft! Nach einer fordernden Zeit von sieben Monaten, in der unser Zuhause wiederaufgebaut wurde, sind wir am 10. Juli endlich in unser neues Heim eingezogen. Wir sind sehr glücklich, wieder als Familie unter einem Dach leben zu können. Und bald wird auch meine 86-jährige Mutter in ihre Parterre-Wohnung zurückkehren. Somit kommt unsere Familie wieder an einem Ort zusammen, und meine Mutter kann hautnah miterleben, wie ihre Enkelkinder – manchmal auch mit viel Schwung und entsprechender Lautstärke – heranwachsen.
Endspurt im Weinberg: Die Erntezeit rückt näher
Das Weinbergsjahr schreitet voran und nähert sich dem Höhepunkt – der Erntezeit. Ich bin schon sehr gespannt, welche Qualität die Trauben ab Mitte September haben werden. Das Jahr, das mit viel Feuchtigkeit begann, schenkte uns auch vier Monate Trockenheit bei angenehmen Temperaturen. Ende Juli brachte schließlich der ersehnte Regen das dringend benötigte Wasser für die Reben. Jetzt hoffen wir, dass die Sonne ab Mitte August wieder die Hauptrolle übernimmt, denn unsere Trauben benötigen noch viel Sonnenschein, um ihre volle Reife zu erreichen. Wollen wir hoffen, dass die Ernte 2023 uns Anlass zur Freude geben wird.
Erfreuliche Gewinne – aber nur für die Großen
Auch die Glas- und Zuckerunternehmen haben allen Grund zur Freude, klingeln bei ihnen doch zurzeit die Kassen. Die um mehr als 40 Prozent gestiegenen Preise werden mit der Energiekrise erklärt. In Wirklichkeit hatten die Großunternehmen dieser Branchen aber nur moderat gestiegene Energiekosten. Dank langfristiger Lieferverträge konnten sie die Auswirkungen der Preiserhöhung für sich gut abfedern.
Bei uns im Weingut sieht die Situation anders aus: Wir benötigen Flaschen, Etiketten und Korken, um unsere Weine zu verkaufen. Daher mussten wir die Preise erhöhen, um zumindest die gestiegenen Kosten für Materialien aufzufangen.
Auf dem eigenen Weg bleiben: Zukunft für kleine Weinbaubetriebe
Inmitten dieser Überlegungen stellt sich mir eine wichtige Frage: Welche Zukunft erwartet Betriebe wie unseren, die auf eine kleinere Struktur setzen? Wir handeln ja schon jahrelang im Einklang mit den aktuellen Trends: Nachhaltigkeit, Bio-Anbau, familiäre Verbundenheit, Kundenzentrierung, CO2 -Neutralität und soziale Gerechtigkeit – und zwar nicht schöngerechnet, sondern für Sie nachvollziehbar aufwendig zertifiziert. Und doch bleibt die Frage: Laufen wir auch Gefahr, ähnlich wie viele kleine Bäckereien, Buchläden oder Naturkostläden, dem Druck nach ständigem Wachstum zum Opfer zu fallen?
Ich glaube nicht! Wir werden weiterhin im kleinen Maßstab arbeiten und dabei höchste Qualität aus unseren Trauben gewinnen, die auf unseren biodynamisch gepflegten Böden gedeihen und in Fässern aus Pfälzer Eiche reifen. All dies bieten wir Ihnen zu erschwinglichen Preisen an. Dank Ihrer Treue als geschätzte Weinkunden sehen wir eine Zukunftsperspektive für kleine Weinbaubetriebe unserer Größe, die nicht den Heilsversprechen des ungebremsten Wachstums verfallen.
Unser Wein sagt mehr als viele Worte
Das Schöne daran ist: Ich biete Ihnen nicht nur trockene Worte, sondern auch wunderbaren Wein. Angesichts der anbrechenden kühleren Tage habe ich für Sie ein buntes Herbstpaket zusammengestellt, das die Vielfalt unseres Sortiments widerspiegelt. Oder vielleicht möchten Sie jemandem mit einem besonderen Weinpaket eine Freude bereiten?
4 Flaschen 2021er Grauburgunder
Oberste Gänsweide
4 Flaschen 2021er Riesling
Teufelskopf »Kräuterduft«
4 Flaschen 2021er Cabernet Carbon
Stimmungsvolle Herbstveranstaltung mit Wein und Gesang
Wir freuen uns, Ihnen eine ganz besondere Veranstaltung anzukündigen: Am 21. Oktober erwartet Sie ab 17 Uhr bei uns ein stimmungsvolles Konzert mit dem A-cappella-Quartett 4cant. Die vier Musiker entführen uns auf eine Reise vom Mittelalter bis in die Neuzeit.
Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zu diesem einzigartigen Klang- und Genusserlebnis ein, bei dem auch einige Weinlieder erklingen werden. Natürlich werden wir Sie dabei auch mit unseren biodynamischen Weinen und herrlichem französischen Käse verköstigen.
Liebe Freundinnen und Freunde des Weinguts Schnell, die Monate nach dem Verlust unseres Hauses waren fordernd und kräftezehrend. Umso mehr freuen wir uns, diesen schönen Konzertabend besonders gemeinsam mit allen zu begehen, die uns in dieser schwierigen Zeit menschlich, mit Ihrer Arbeitskraft sowie durch das Teilen von Kleidern, Spielsachen und vielerlei Alltagsdingen oder auch finanziell zur Seite gestanden haben. Vielen Dank für eure großzügige Unterstützung und Solidarität! Wir sehen uns am 21. Oktober.
Viele herzliche Grüße aus Guntersblum
Stéphanie und Johann Schnell
mit Marie, Lilo und Luc